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Eigentlich hat die LKG Rothenkirchen gar nicht viele Wurzeln!
Weil Gott jeder Einzelne so wertvoll ist, ist Gott Mensch geworden: Jesus Christus – das ist die „Wurzel”, von der alle Christen und Gemeinden leben. Der „Stamm”, der daraus gewachsen ist, hat in den vergangenen 2000 Jahren immer wieder neue „Äste” voller Leben bekommen. So zum Beispiel mit Martin Luther, der die Bibel, Gottes Botschaft an uns, wieder in den Mittelpunkt rückte.
Auch nach Luther gab es Erneuerungsbewegungen innerhalb der Evangelischen Kirche, wie z.B. den sogenannten Pietismus (ab 17. Jh.), der betonte, dass eine veränderte Beziehung zu Gott logischerweise auch das persönliche tägliche Leben verändert. Oft entstanden vor diesem Hintergrund soziale Einrichtungen, die revolutionär für ihre Zeit waren.
Wo Menschen dem lebendigen Gott begegneten, gab es immer wieder Aufbrüche in Kirche und Volk (Erweckungen), aus denen Ende des 19. Jahrhunderts die Gemeinschaftsbewegung entstand (Gnadauer Verband). Leute sammelten sich um die Bibel und zum gemeinsamen Gebet, um dann ihr Umfeld positiv zu verändern.
In Rothenkirchen hat die erste dieser „Gemeinschaftsstunden” am 18. Oktober 1906 stattgefunden. In den ersten Jahren traf man sich in Wohnstuben der „Gemeinschaftsleute”, bis im Herbst 1918 mit dem Stickereigebäude von Meta Förster das für fast 100 Jahre genutzte Haus (Hauptstr. 28) bezogen wurde. Seit 2014 können wir dankbar den Neubau in der Schönheider Str. 4 mit Leben füllen.
Schon 1909 hat die Arbeit mit Kindern begonnen, woraus innerhalb weniger Jahre auch ein Jugendkreis (EC-Jugendbund) wuchs.
In der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg wurden öfters Evangelisationswochen durchgeführt – Veranstaltungsreihen speziell für Nichtchristen, in denen die Rettungsbotschaft Gottes weitergesagt wurde. Viele fanden dadurch Zugang zum lebendigen Glauben und waren bereit, ihre Begabungen für Gott einzusetzen: ein gemischter Chor, ein Mandolinen- und ein Posaunenchor entstanden.
Anfang der 1930er Jahre hatte der EC-Jugendbund ca. 60 Mitglieder, und die Sonntagsschule wurde von etwa 150 Kindern besucht. Während des Dritten Reiches war Kinder- und Jugendarbeit in dieser Form nicht mehr möglich. Aber auch nach dem Krieg (jetzt im Sozialismus) ging manches nicht so einfach.
Das war jedoch kein Grund, den Kopf einzuziehen – im Gegenteil:
Schon seit Anfang der 1950er Jahre wurden von der LKG Rothenkirchen (und umliegenden Orten) im Pflegeheim Wernesgrün Gottesdienste gestaltet.
Ab 1960 gab es bei uns einen „Ehekreis” (später Mittlere Generation, heute BIVI's).
Von 1980 bis 1991 spielte die Rothenkirchener Band bei Jugendabenden und zu Gemeinschaftsstunden in anderen Orten.
Im Rückblick auf diese Zeiten lässt sich sagen: „Unter Druck entsteht Profil, und Profil gibt Halt, wenn's drauf ankommt.”
Nach dem Ende der DDR öffneten sich neue Türen. So konnte im Rathaus der Jugendkeller „Life” als Anlaufstelle für die Kinder und jungen Leute unseres Ortes eröffnet werden; leider ruht diese Arbeit derzeit mangels Mitarbeitern.
Wo Menschen zusammen sind, bleiben (auch unter Christen) Probleme nicht aus. Es gab Auf und Ab, Streit und Trennung, aber auch Vergebung und Neuanfang – weil Jesus das möglich macht. Wir lernen voneinander, wachsen an- und miteinander bis heute.
Viel hat sich im Lauf der Jahre verändert. Doch entscheidend ist zu allen Zeiten, dass wir, die „Blätter”, mit der „Wurzel” (Jesus Christus) verbunden bleiben!